Grafik-Messen – Messetermine ab Januar 2026

So ist es nicht verwunderlich, dass Grafikmessen im gewerblichen Bereich nahezu immer auch Druck(technik)messen bzw. Messen sind, die im weitesten Sinne mit Grafikdesign, also der Gestaltung von Botschaften, werblicher oder nicht-werblicher Art, welche zweidimensional transportiert werden, zu tun haben. Der Übergang zu Werbemittelmessen ist damit ebenfalls fließend. Die Grafik- und Druckbranche dürfte eine der Branchen sein, die am meisten von den Umbrüchen durch die Digitalisierung betroffen waren. War das Anfertigen von Druckerzeugnissen bis vor etwa 30 Jahren Spezialisten mit entsprechender Maschinenausstattung vorbehalten, so kann heute jeder seine eigenen grafischen Erzeugnisse (für Papierträger oder für den Bildschirm) anfertigen und auch verbreiten. Der Markt hat sich damit unglaublich ausgedehnt. Auch wenn das oft prophezeite Ende des Papiers als Kommunikationsträger nicht abzusehen ist, bestimmte Verwerfungen, z.B. in der Zeitungs- und Zeitschriftenbranche oder auch im Buchbereich mussten und müssen die Anbieter von grafischem Content umdenken lassen. Die größte Druckmesse der Welt und damit Weltleit-Event ist die drupa, die seit den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts alle 4-5 Jahre in Düsseldorf stattfindet. Ihr historischer Vorläufer ist die Bugra, eine Ausstellung, die bereits seit 1914 in der damaligen Buchhauptstadt Leipzig alles vereinte, was mit Druck und Buchproduktion zu tun hatte. Etwas kleiner ausgelegt sind die Messen All in Print in Shanghai für den asiatischen Markt oder die Graph Expo, die in Chicago stattfindet für den nordamerikanischen Markt. Druck fand bisher immer im zweidimensionalen Raum statt. Diese Zeiten sind jedoch mit der Erfindung des 3-D-Drucks in den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts vorbei. In Kombination mit digitalen Vorlagen, die sich auch per Software aus einem abfotografierten oder gescannten Objekt automatisch generieren lassen, können dreidimensionale Objekte durch bestimmte Schmelz- und Härtungsverfahren von Kunststoffen, Keramiken und Metallen „ausgedruckt“, also generativ gefertigt werden, ohne dass das Rohmaterial – wie in herkömmlichen Fertigungsverfahren meist üblich – mechanisch bearbeitet werden müsste, um es in seine Endform zu bringen. Dies ist ein Trend für die Drucktechnikmessen der Zukunft, der die Grenzen zur Fertigungstechnik verschwimmen lässt. Grafiken als Kunstobjekte finden sich auf Kunstmessen, von denen die wichtigste die Art Basel ist, die inzwischen nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Miami und Hongkong stattfindet.